Jeder macht sich Gedanken über die eigene Reichweite, oder?
Ich checke sie auf jeden Fall für jeden Post und habe mir damit schon so einige Abende ruiniert (meine Beiträge gehen immer gegen Abend online).
Lass uns dafür sorgen, dass du dir nicht so viele Abende ruinieren musst.
Dieser Guide soll dir helfen Reichweite auf Instagram besser zu verstehen und wie du sie dort verbessern kannst.
Einige Tipps (und vor allem die Grundlagen) lassen sich aber auch auf andere Plattformen übertragen.
Auf geht’s!
Teil 1:
Was ist Reichweite überhaupt?
Teil 2:
Organische Reichweite
Teil 3:
Was hat das ganze mit Pflanzen zu tun?
Was ist Reichweite denn überhaupt?
Wir alle wollen mehr Reichweite.
Wir wollen, dass mehr Leute unseren Laden, unser Produkt oder uns selber kennenlernen.
Dafür darf man natürlich nicht davon ausgehen, dass sie aktiv nach dir suchen.
Das wird in den seltensten Fällen passieren!
Also:
präsentiere dich und das was du ihnen zeigen willst.
Jetzt fragst du dich bestimmt:
ja wie denn verdammt?
Reichweite ist dein bester Freund wenn es darum geht (und du keine Kohle ausgeben willst für Anzeigen).
Jedes soziale Netzwerk verfügt über die Option, dass man Personen/Konten über verschiedene Wege finden kann:
- Facebook: wenn jemand einen deiner Beitrag teilt erscheint er im Newsfeed von Personen, die dir ggfs. noch nicht folgen. Genau so kannst du neue Leute erreichen, die sich vielleicht für dich interessieren könnten.
- Instagram: hier geht das meiste über Hashtags, geteilte Beiträge in der Storys deiner Follower oder Kollaborationen.
- Twitter: bei Twitter geht, so wie bei Instagram, das meiste über Hashtags, aber natürlich auch über Retweets und Kommentare von anderen unter deinen Tweets.
- TikTok: der (mittlerweile größte) Rebell scheißt auf alles. Hier kommen alle in einen Topf und je nachdem wie gut man mit dir interagiert, wirst du mehr Leuten gezeigt. Bei TikTok kann man natürlich auch mit Hashtags arbeiten und mit angesagten Songs/Sounds.
- Pinterest: kannst du SEO, kannst du Pinterest. Pinterest ist eine große, hübsch gestaltete Suchmaschine. Hier kann man viel mit Keywords und Boards arbeiten, um Aufmerksamkeit und Follower zu bekommen.
Ja aber was is’n Reichweite jetzt?
Reichweite vs Impressionen
Bevor wir loslegen:
Falls du schonmal bei irgendeiner App reingeguckt hast wie dein Post sich macht (vorausgesetzt du hast ein professionelles Profil), werden dir die Begriffe Reichweite und Impressionen schonmal über den Weg gelaufen sein.
Und um ehrlich zu sein: ich hab mich lange nicht dafür interessiert was sie unterscheidet, und es hat mich auch nicht gejuckt, solang sie nach oben gingen.
Aber du solltest nicht so ignorant wie ich vorgehen!
Deshalb fangen wir erstmal mit dem Begriff Reichweite an.
Für die ganz hippen unter uns auch Reach genannt.
Ist das gleiche, nur halt auf Englisch.
Reichweite
Reichweite ist die Anzahl der Personen, die mit einer Maßnahme/innerhalb einer definierten Zielgruppe erreicht werden können [...].
Das klingt jetzt erstmal nicht so sexy. Ich weiß.
Reichweite ist einfach das was du mit deinem Beitrag theoretisch erreichen kannst.
Dabei gibt’s dann auch noch 2 Untergruppen:
- potenzielle Reichweite
- tatsächliche Reichweite
Die potenzielle Reichweite ist die Anzahl der Einzelpersonen, die man erreichen kann.
Die tatsächliche Reichweite sind die Einzelpersonen die man mit einer bestimmten Maßnahme in einem bestimmten Zeitraum erreicht hat.
Bei Reichweite wird jede Person nur einmal gezählt.
Egal wie oft sie/er etwas sieht.
Wenn ich von Reichweite spreche, meine ich tatsächliche Reichweite.
Wenn du eine Werbeanzeige schaltest, wird dir deine potenzielle Reichweite basierend auf deinem Budget angezeigt.
Impressionen
Und was sind jetzt Impressionen?
Impressionen sind die Anzahl der Sichtkontakte.
Dabei ist es egal ob eine Person deinen Beitrag 20 Mal gesehen hat oder nur 2 Mal.
Sichtkontakt zählt, und nicht die Person selbst.
Frequenz
Wie so viele Kennzahlen im Marketing lassen sich die beiden natürlich auch kombinieren.
Das Kind der beiden heißt Frequenz und lässt sich wie folgt ausrechnen:
Mit der Frequenz berechnet man einfach den durchschnittlichen Wert, wie oft eine Einzelperson deinen Beitrag sieht.
Die 3 Arten von Reichweite
Weiter geht’s mit dem heutigen Star: der Reichweite!
Es gibt 3 Arten von ihr:
- bezahlte Reichweite
- virale Reichweite
- organische Reichweite
Die 3 zusammen ergeben die Gesamtreichweite.
Reichweite wird auch oft zur Erfolgsmessung genutzt.
Lass uns sie mal kurz betrachten:
Bezahlte Reichweite (Paid Reach)
Die bezahlte Reichweite umfasst alles wofür du blechen musst.
Eine Facebook Ad, Google Ads oder eine Werbefläche auf einer Website.
Alles wofür du Geld ausgibst, zählen wir als bezahlte Reichweite.
Diese Art deine Inhalte zu bewerben bringt dir weniger Reichweite zu einem schlechteren Preis.
Ich weiß es wirkt gruselig und einschüchternd, aber nutze für sowas immer den Facebook Ads Manager (oder das entsprechende Gegenstück der Plattform deiner Wahl).
Virale Reichweite
Nein du brauchst keinen Beitrag mit hunderten Likes oder eine Millionen Views.
Virale Reichweite ist einfach nur die, die entsteht, wenn jemand etwas von dir teilt, was er/sie durch bezahlte oder organische Reichweite bereits selbst gesehen hat.
Dadurch können die Personen die ihnen folgen deinen Beitrag ebenfalls sehen und damit interagieren (und es vielleicht auch teilen).
Organische Reichweite (unser Fokus heute)
Hier kommen alle ins Spiel, die dir folgen, einem Hashtag in dem du aktiv bist oder an einem bestimmten Standort den du gesetzt hast.
Hier kannst du Reichweite bekommen ohne Geld zu investieren oder auf ein kleines Wunder zu hoffen.
Das ist auch genau das, worüber wir im Rest des Artikels reden wollen!
Eine organische Soja Reichweite zum mitnehmen bitte
Organisch klingt am Anfang immer etwas gewöhnungsbedürftig.
Die letzten Jahre wurde der Begriff, meiner Meinung nach, ein wenig schlecht behandelt im normalen Alltag.
Im Marketing ist es jedoch der heilige Gral für uns alle.
Organische Reichweite ist für mich eher normale Reichweite.
Halt das was man erreichen kann ohne Kohle und ohne viel Glück.
Das worauf jeder Otto-Normalverbraucher auch zugreifen und für sich nutzen kann.
Hashtags
Hashtags sind deine einzige Möglichkeit Leute zu erreichen, die dir nicht bereits schon folgen.
Sie sind kleine Links, die zu einer Kategorie führen, wo man die Top-Beiträge und die Aktuellen sehen kann.
Die Aktuellen sind der Ort, wo jeder Beitrag loslegt.
Die Top 9 sind dein Ziel.
Dort wird man direkt gesehen und sie geben dir den Boost, den du dir erhoffst.
Die sind natürlich hart umkämpft und solang dein Account keine Größe hat bei der du +100 Likes bekommst, ist es recht unwahrscheinlich, dass man dich dort finden wird.
Das gilt aber nur für die Top 9.
Selbst wenn du nur im Aktuellen Bereich bist:
Mein Beitrag mit der besten Performance hat zu 80% Personen erreicht, die mir nicht folgten.
Mein Account hat keine große Größe (was sich irgendwann noch ändern wird (Reichweite und Follower bekommt man beide mit Geduld)), aber hat trotzdem mit dem Beitrag über 200 Personen erreicht mit 68 Followern.
Der Standort
Viele vergessen den Standort oder bleiben beharrlich bei genau ein und dem selben.
Wenn man ein lokales Unternehmen ist, das genau in einer Stadt nur seine Dienste anbietet, ist das ja völlig okay.
Aber sonst: ne ne ne.
So nicht.
Wenn deine Dienste Standort-unabhängig sind und nur von der Sprache: bring Abwechslung rein.
Ein bisschen Hamburg zum Frühstuck am Montag, einen Nachmittag am Tetraeder am Mittwoch in Bottrop und vielleicht den Samstag Vormittag in Dresden.
Während Corona nicht möglich, aber die Grenzen des Instagram Standorts sind unendlich.
Der Standort wird dir in den meisten Umständen keinen phänomenalen Boost für deine Reichweite geben, aber:
Kleinvieh macht auch Mist und vielleicht wird so jemand auf dich aufmerksam!
Was hat das ganze jetzt mit Pflanzen zu tun?
Wer mich kennt weiß, dass ich ein Problem mit Pflanzen habe.
Mich darf man wirklich nicht unbeaufsichtigt im Baumarkt lassen und der Tag an dem ich herausgefunden habe wie man Pflanzen vermehrt war für alle schlecht außer für mich.
Mein kleiner Dschungel und ich teilen uns derzeit 13qm (plus das Wohnzimmer was ich langsam einnehme) und ich muss oft an sie denken.
Als ich meinen einen Baum (man kann ihn wirklich keine Pflanze mehr nennen, im Vergleich mit dem Rest) anstarrte und darüber nachdachte was ich schreiben könnte zu einem Beitrag fiel mir die geniale Idee ein Reichweite mit einer Pflanze zu vergleichen.
Beides muss man pflegen und sich regelmäßig drum kümmern.
Und wenn die Basis nicht stimmt (Pflanzen = Erde, Marketing = Inhalte) geht das ganze ein.
Und das wollen wir ja nicht.
3 Liter Wasser auf einmal oder ein Besuch ins Solarium bringen der Pflanze halt auch nicht viel.
Deinem Instagram Account bringen auch 7 Stunden Aktivität am Montag wenig, wenn du dafür den Rest der Woche absolut inaktiv bist.
Wasser - Beiträge
Beiträge müssen regelmäßig kommen damit du Ergebnisse sehen kannst.
So kann sich der Algorithmus auf dich verlassen, und auch die Personen die dir folgen.
Sie wollen regelmäßig, und vielleicht auch an gewohnten Tagen, Inhalte von dir bekommen.
Und nicht nur dann wenn es dir gerade passt und dann direkt 5 auf einmal.
Das heißt jetzt nicht dass jeden Tag ein Beitrag von dir kommen muss (außer du willst Influenr:in werden), sondern eher 2-4 Beiträge pro Woche.
Ich persönlich strebe die goldene Mitte an: bei mir gibt’s 3 Beiträge pro Woche.
2 unter der Woche und einer am Wochenende.
So ist immer ein Abstand zwischen den Beiträgen und ich muss mir nicht all zu viel Stress machen was Beiträge angeht.
Dadurch hab ich außerdem weniger das Gefühl den Followern auf die Nerven zu gehen.
Dünger - organische Reichweite
Was viele nicht wissen: man sollte seine Pflanzen tatsächlich regelmäßig düngen und nicht nur alle Jubeljahre.
Ich hab dir ja gerade schon einiges über Hashtags und den Standort erzählt.
Dabei solltest du darauf achten nicht immer das gleiche zu verwenden.
Bring ruhig regelmäßig Abwechslung rein!
Ich suche jede Woche aktiv nach neuen Hashtags die ich ausprobieren könnte für meine Beiträge.
Dazu gehen ich auch regelmäßig die durch in denen ich poste um zu sehen ob meine Beiträge da immer noch reinpassen (weil wenn nicht ist das blöd für mich und den Algorithmus).
Deine organische Reichweite ist nicht festgefahren und nach einmal fertig aufgebaut.
Ab und zu musst du mal ein bisschen neues an Nährstoffen rein-/nachkippen um das ganze wieder zu befeuern.
Dann wird auch der Wachstum kommen, den du dir erhoffst (bitte bleib dabei aber realistisch).
Sonne - Präsentiere dich
Du kennst bestimmt die Goldene Regel:
Was du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!
Ich versuche mich daran zu halten so gut wie es geht.
Auch bei meiner Reichweite.
Ich will nicht, dass andere NICHT mit meinen Beiträgen interagieren.
Was müssen sie in den meisten Fällen dafür tun?
Hashtags durchsuchen nach Inhalten, denen sie Interaktionen schenken wollen.
Also mache ich genau DAS auch für sie.
Ich gehe in meine Lieblingshashtags und suche dort nach Inhalten, die für mich wertvoll sind und mir einen Mehrwert bieten.
Zum Schluss
Noch ein paar Worte zum Schluss:
Du kannst keinen phänomenalen Wachstum über Nacht erwarten.
Es gibt für nichts eine einfache Lösung, die dir schnell zu dem hilft was du unbedingt möchtest.
Wenn du ein Sixpack willst, kommt das ja auch nicht von 1000 Sit-Ups an einem Tag, sondern von regelmäßigem Training über Wochen und Monate (kombiniert mit anderen Faktoren).
Mein geliebter Ficus braucht auch seine Zeit um mir neue Blätter zu schenken, und ich freue mich über jedes einzelne was ich bekomme (mein komplettes privates Umfeld weiß Bescheid sobald sich da neue Blätter andeuten, einfach weil ich mich so freue).
Wenn du mit viel Geduld und Regelmäßigkeit an deiner Reichweite arbeitest, wird sie dir das schenken, was du dir wünscht.
Du musst nur die Arbeit reinstecken.
Ich hoffe du hast noch einen tollen Tag!
LG Jessi